Für viele ist es Tradition, für einige gehört es zu der Weihnachtszeit dazu und andere sehen es als sinnlos an: der Weihnachtsbaum. Schön dekoriert mit vielen Lichtern stehen bald wieder viele Millionen im oder vor dem Haus. Doch ist das Kaufen und das Aufstellen der Tannenbäume wirklich nachhaltig?

Was man wissen sollte

Leider ist es so, dass viele unserer Weihnachtsbäume nicht aus regionalem Anbau kommen, sondern aus dem Ausland importiert werden. Die Behandlung mit Pestiziden ist dabei weit verbreitet und geläufig. Eine Schädigung der Böden, Gewässer bzw. des Ökosystems ist die Folge.

Betrachtet man nun die Ökobilanz einer Tanne, die im Ausland gezüchtet und dann nach Deutschland importiert wird, so ist diese fast viermal so schlecht wie die eines Baumes aus dem Wald. Der Transport aus dem Ausland erhöht den CO2-Fußabdruck umso mehr.

Geht Weihnachtsbaum auch nachhaltig?

Dennoch gibt es glücklicherweise auch Möglichkeiten, eine nachhaltige Alternative zu besorgen. Am nachhaltigsten sind Ökologische Tannenbäume mit Bio-Zertifikat. Erhalten diese das Siegel der verschiedenen Verbände, so kann man sicher sein, das bestimmte Kriterien eingehalten und auf Pestizide verzichtet wurde. Erkundigt man sich darüber hinaus noch bei regionalen Anbietern oder Förstereien, wird einem gerne bei der Suche nach einem nachhaltigen Weihnachtsbaum geholfen.

Hat man einen grünen Daumen, kann man auch einen Christbaum im Topf kaufen. Allerdings überleben viele Tannenbäume den Wechsel vom kalten Garten ins warme Weihnachtszimmer nicht – da ist also etwas Wissen und Geschick gefragt. Klappt es, ist der wieder verwendbare Öko-Weihnachtsbaum im Topf tatsächlich die nachhaltigste Variante unter den Weihnachtsbäumen.

Dazu findet man auch in einigen Regionen einen Weihnachtsbaumverleih! Baum im Topf mieten und nach dem Fest einfach zurückgeben – nachhaltiger geht’s kaum!

Künstlicher Weihnachtsbaum – Ist Plastik die bessere Wahl?

Plastik-Bäume erfreuen sich immer größerer Beliebtheit in den Wohnzimmern während der Weihnachtszeit und dann stellt sich automatisch die Frage: sind künstliche Weihnachtsbäume die bessere, nachhaltigere Wahl? Pestizide braucht es für die Herstellung nicht und Flächen für den Anbau werden auch nicht benötigt. Dadurch, dass er wiederverwendbar ist, entfällt der Transport vom Händler zum Käufer und das spart CO2 ein. Aber ist die Plastiktanne deswegen tatsächlich ökologischer? Nein, ergibt eine Untersuchung des britischen Carbon Trust.

Dass künstliche Weihnachtsbäume in Bezug auf die Klimafreundlichkeit so schlecht abschneiden, liegt zum einen am Transport – ein Großteil der Bäume ist Importware aus China – zum anderen an den Emissionen, die bei der Herstellung entstehen und dem eingesetzten Kunststoff.

Im Vergleich: bei der Produktion eines zwei Meter hohen Plastikbaums entstehen ca .40 Kilogramm CO2-Äquivalente, entsorgt man dagegen einen zwei Meter hohen Nadelbaum auf einer Müllkippe, entspricht die Menge freiwerdender Treibhausgase etwa 16 Kilogramm Kohlendioxid.

Damit ein künstlicher Weihnachtsbaum eine bessere CO2-Bilanz als ein echter Baum hätte, müsste man diesen zehn Jahre lang benutzen. Eine Plastiktanne ist also nicht wirklich nachhaltige Alternative zum echten Weihnachtsbaum.

Und auf was noch achten?

Weihnachtsbaumbeleuchtung mit LED-Lichterkette ist gut – noch besser ist, wenn sie nicht die ganze Nacht durchleuchtet. Besser ausstecken – eine Zeitschaltuhr ist das mindeste, was man tun sollte. Auch was die Weihnachts-Deko angeht, kann man selbst aktiv werden, um die Umwelt zu schützen: DIY sollte hier die Devise sein!

FAZIT

Oh Tannenbaum, deine Ökobilanz ist kein Traum. Gerade importierte Tannen aus dem Ausland schaden durch ihre Aufzucht dem Ökosystem. Der meistens lange Transport setzt darüber hinaus noch mehr CO2. Dennoch gibt es fast Alternativen, die einen nachhaltigen Christbaum ermöglichen: Regionale Anbieter, Bio-Tannen oder Christbaum aus dem Topf geben die Möglichkeit, Nachhaltigkeit in der Weihnachtszeit zu ermöglichen.